Wie fördern erhöhte Fressstände die Gesundheit und das Fressverhalten von Kühen? Mindestens 6 Stunden am Tag sollen Kühe mit Fressen verbringen. Auf der Weide geschieht dies meist von selbst: Die Kuh sucht sich einen Platz zum Grasen und beginnt mit dem Fressen. Ein oft tagesfüllendes Vergnügen. Anders sieht es dagegen im Stall aus: Hier muss die Kuh den Fressstand aktiv aufsuchen, um dort – überwiegend im Stehen an ein und derselben Stelle – mit der Futteraufnahme zu beginnen. Eine Körperhaltung, die auf Dauer sehr belastend für die Klauen sein kann, ist die Kuh doch normalerweise kontinuierlich in Bewegung.

Neben dieser unnatürlichen Haltung der Kuh beim Fressen gibt es noch zahlreiche weitere Faktoren, die das Fressverhalten in konventionellen Fressständen negativ beeinflussen können. Sie haben nicht nur Auswirkungen auf die optimale Fresszeit von 6 Stunden, sondern auch auf die Tiergesundheit und letztlich auf die Wirtschaftlichkeit des Betriebs. Wir werfen einen Blick auf die Nachteile konventioneller, ebenerdiger Futterplätze im Stall und erläutern, welche Vorteile erhöhte Fressstände für die Gesundheit und das Fressverhalten Ihrer Kühe haben können.

Konventionelle Fressplätze als Gefahr für Klauengesundheit und Fressbereitschaft

Bei konventionellen Fressplätzen stehen Kühe zum Fressen direkt am Laufgang. Die Kühe finden sich dort zum Fressen ein, gleichzeitig scheiden sie natürlich auch Kot und Urin aus. Besonders bei Laufgängen mit Schieberentmistung ist das nicht ideal: Während des Fressens verschmutzt der Laufgang, die Kühe stehen mit den Klauen in der Gülle. Dass dies der Klauengesundheit schadet, versteht sich von selbst. 

Entmistet der Schieber den Laufgang während die Kühe fressen, entstehen zwei weitere Nachteile: Besonders die hinteren Klauen werden zum einen zusätzlich von der abgeschobenen Gülle verschmutzt. Zum anderen behindert der Schieber eine ungestörte Futteraufnahme. 

Eine weitere Gefahr für die Klauen: Harte Stallböden, meist aus sehr abrasivem Beton, die zu einer einseitigen Abnutzung der Klauen führen. Fehlbelastungen und Entzündungen sind die häufige Folge von einseitig abgenutzten Klauen, die bei mangelhafter Behandlung sogar zur Lahmheit des Tieres führen können. 

Ein zusätzlicher Stressfaktor für die Tiere in konventionellen Fressständen ist beispielsweise die Verdrängung der Tiere untereinander am Futterplatz. In Fressständen ohne Trennbügel werden rangniedere Tiere oft von ranghöheren Tieren verdrängt, obwohl ausreichend Platz zur Verfügung stünde. Die Folge: Rangniedere Tiere entwickeln nicht ihre volle Leistungsfähigkeit. Gleichzeitig werden freie Flächen für die Futteraufnahme nicht optimal genutzt, weil zu wenig Tiere gleichzeitig fressen. Potential, das nicht genutzt wird!

Die gute Nachricht: Mit erhöhten Fressstände lassen sich diese und noch weitere häufige Probleme von konventionellen Futterplätzen im Stall lösen. Die drei wichtigsten Lösungsansätze sehen wir uns nun etwas genauer an.

Lösung 1: Erhöhung der Fressstände für mehr Gesundheit und verbessertes Fressverhalten

Der erste Schritt zur Optimierung des Fressverhaltens und zur Verbesserung der Klauenhygiene ist, die Fressstände gegenüber dem Laufgang zu erhöhen. Der Abstand der Stufe zum Fressplatz sollte dabei so gewählt werden, dass die Kühe mit allen vier Klauen komfortabel auf der Erhöhung stehen können, Kot und Urin aber weiterhin im Laufgang landen. 

Mit einer solchen Erhöhung werden zwei wesentliche Verbesserungen erzielt: Zum einen bleiben die Fressstände an sich frei von Kot und Urin. Das stellt einen wichtigen Vorteil für die Klauenhygiene dar. Zum anderen kann nun der Schieber im Laufgang die Gülle effizient abtransportieren, ohne die Tiere beim Fressen zu behindern oder zu stören. Durch die Erhöhung des Fressstandes können also gleichzeitig langfristige Erfolge bei der Tiergesundheit als auch kurzfristig spürbare Verbesserungen im Fressverhalten erreicht werden.

Lösung 2: Erhöhte Fressstände mit weichen Stallmatten für natürliche Klauenbelastung

Bei der Stallhaltung von Kühen stellt die Klauenbelastung immer ein erhebliches gesundheitliches Risiko dar. Grund dafür ist die anatomische Form der Rinderklaue. Die Außenklaue ist länger als die Innenklaue, sie wird bei harten, konventionellen Stallböden aus Beton also deutlich stärker belastet und abgenutzt. Die Folge sind Fehlbelastungen und Klauenerkrankungen. Die Lösung stellen hier weiche Stallmatten aus Gummi dar, wie etwa die KURA oder profiKURA von KRAIBURG.

Auch bei Fressständen haben sich weiche Böden aus Gummi bewährt – immerhin soll die Kuh hier möglichst viel Zeit verbringen. Stallmatten aus Gummi sind das Mittel der Wahl, um gleichzeitig den Stehkomfort beim Fressen zu verbessern und das Risiko von Klauenerkrankungen durch Fehlbelastungen effizient zu reduzieren. Speziell für die Fressplatzerhöhung eignet sich die Gummimatte LENTA von KRAIBURG. Auch mit dieser Maßnahme lassen sich also große Vorteile sowohl bei der Tiergesundheit als auch beim Fressverhalten erreichen.

Lösung 3: Erhöhte Fressstände mit Trennbügel für weniger Verdrängung am Futterplatz

Nach den baulichen Maßnahmen der ersten beiden Lösungen, die maßgeblich zur Verbesserung der Tiergesundheit und des Komforts beigetragen haben, gilt es nun, auch die Verteilung der Futterplätze zu optimieren

Hierfür haben sich Trennbügel als ideale Maßnahme herausgestellt. Sie sorgen zum einen dafür, dass sich die Kühe am Fressplatz nicht ablegen oder umdrehen können – das Tier also nicht zur Barrenmauer hin abkoten kann und die erhöhten Fressstände sauber bleiben. Wesentlich wichtiger ist aber ihre Funktion als Schutz rangniederer Tiere vor ranghöheren Tieren. Wie bereits erläutert führt eine rangabhängige Verdrängung am Futterplatz zur spürbaren Verschlechterung der Futteraufnahme, da weniger Tiere gleichzeitig fressen. Die Bügel können diese Verdrängung effektiv reduzieren und so die Auslastung des gesamten Futterplatzes und das Fressverhalten rangniederer Tiere entscheidend verbessern.

Fazit: Erhöhte Fressstände sorgen mit der richtigen Ausstattung für kurz- und langfristige Verbesserungen

Kühe sind Weidetiere. Bei der Stallhaltung müssen wir also große Anstrengungen unternehmen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere in Einklang mit den wirtschaftlichen Interessen des Betriebs zu bringen. Die Erhöhung der Fressstände ist eine Maßnahme, die hier eine doppelte Wirkung zeigt: Sie verbessert nicht nur das Fressverhalten und die Hygiene der Tiere, sondern erzielt auch langfristige wirtschaftliche Vorteile.

Damit erhöhte Fressstände aber ihr ganzes Potential ausschöpfen können, sollte bei der Planung auch die Ausstattung berücksichtigt werden. Weiche Stallmatten aus Gummi und Trennbügel im richtigen Abstand sind wesentliche Ergänzungen, die beim Bau erhöhter Fressstände von Anfang an mitgeplant und umgesetzt werden sollten.

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